»Wir erkennen an, dass der Kolonialismus zu Rassismus, Rassendiskriminierung, Fremdenfeindlichkeit und damit zusammenhängender Intoleranz geführt hat [...]. Wir erkennen das Leid an, das durch den Kolonialismus verursacht wurde und erklären, dass der Kolonialismus, wo und wann immer er aufgetreten ist, verurteilt und sein erneutes Auftreten verhindert werden muss.« Erklärung der UN-Weltkonferenz gegen Rassismus von Durban, 2001
KOLONIALE GESPENSTER
Der Kolonialismus ist tot und lässt sich doch nicht tot kriegen. Als Schatten der kolonialen Vergangenheit spukt er nach wie vor durch Köpfe und Gesellschaft: bisweilen kaum beachtet im kolonialen Chic von Möbelhäusern, Delikatessengeschäften und Restaurants, neu aufgelegt in Werbung, Filmen und Dokumentationen und in einem vehement verteidigtem Beharren auf kolonialen Denkmälern, Straßennamen und rassistischen Bezeichnungspraxen.
Wie flexibel, wandelbar und doch hartnäckig diese kolonialen Gespenster sind, zeigt sich immer wieder bei den Versuchen sie auszutreiben, seien es die Auseinandersetzungen um Straßenumbenennungen oder um rassistische Bezeichnungen in Kinderbüchern. Der Kolonialismus ist tot und treibt noch immer sein Unwesen.