Spuren Blicke Stören
dekolonisieren.münchen | dekolonisieren.museum
Kuratiert von Zara S. Pfeiffer / Dr. Martin W. Rühlemann
Gestaltung: Barbara Mugalu / Tahir Della
Wie hat sich der Kolonialismus in das Münchner Stadtbild eingeschrieben? Welche Kolonisierungseffekte sind heute noch in München sichtbar? Wo gibt es Leerstellen? An welchen Orten der Stadt verdichten sich postkoloniale Auseinandersetzungen? Wie gehen wir mit den Spuren der kolonialen Vergangenheit in unserer Stadt um? Was bedeutet dekolonisieren heute?
Die Ausstellung Spuren Blicke Stören beschäftigt sich mit kolonialen Spuren in München. Die Spuren führen zu Nach- und Rückwirkungen des europäischen kolonialen Projektes und der weitgehend verdrängten deutschen Kolonialherrschaft in Afrika, Asien und Ozeanien im öffentlichen und musealen Raum.
Im ersten Teil werden mit dekolonisieren.münchen koloniale Spuren und Leerstellen im Münchner Stadtraum beleuchtet. Anders als beispielsweise Hamburg mit dem Zugang zum Meer oder Berlin als Reichshauptstadt stand München nicht im Zentrum des kolonialen Geschehens. Dennoch hat sich der Kolonialismus tief in die Münchner Stadtgesellschaft eingeschrieben und diese dauerhaft geprägt. Die Vielzahl an kolonialen Ablagerungen und Spuren, die sich auch heute noch im Münchner Stadtraum finden, macht die historische und gegenwärtige Präsenz post/kolonialer Realitäten deutlich. Gleichzeitig gibt es eine Reihe von Orten und Spuren deren kolonialer Bezug sich heute nicht mehr oder nur sehr vermittelt erschließt. Diese Unsichtbarkeiten und Leerstellen erzählen oft mehr über den gegenwärtigen Umgang mit der kolonialen Vergangenheit als das vermeintlich Offensichtliche. Ihrer Geschichte nachzugehen, sie zu befragen nach den historischen Kontexten ihres Entstehens und Verblassens und die oft verschwiegene Gewalt, die sie repräsentieren, aufzuzeigen, verändert den Blick auf die Stadt – und auch auf das Museum selbst. Unter dekolonisieren.museum wird das Münchner Stadtmuseum als Ausstellungsort einerseits und kulturelles Gedächtnis der Stadt andererseits Teil der Auseinandersetzung. Anhand von ausgewählten Exponaten aus dem Museumsdepot sowie Beispielen aus den Dauerausstellungen werden Fragen nach der Herkunft der Objekte sowie zeitgemäßer Repräsentation gestellt.
Die Ausstellung “Spuren Blicke Stören. dekolonisieren.münchen | dekolonisieren.museum” ist im Rahmen von DECOLONIZE MÜNCHEN vom 25.10.2013 bis 23.02.2014 im Münchner Stadtmuseum zu sehen. DECOLONIZE MÜNCHEN wurde von einem Bündnis verschiedener Gruppen und Organisationen initiiert und in Kooperation mit dem Münchner Stadtmuseum und dem Kulturreferat der LH München realisiert.
DECOLONIZE MÜNCHEN besteht aus drei Ausstellungen und einem Begleitprogramm:
- freedom roads! koloniale straßennamen • postkoloniale erinnerungskultur
Geschichte, Kunst und Beteiligung; Konzept & Gestaltung: Berlin Postkolonial und HMJokinen, afrika-hamburg.de - Spuren Blicke Stören • dekolonisieren.münchen | dekolonisieren.museum
Kuratiert von: Zara S. Pfeiffer, Dr. Martin W. Rühlemann; Gestaltung: Barbara Mugalu, Tahir Della - „L ́Allemagne avant la Guerre et l ́Allemagne après la Guerre“ – künstlerische Installationvon Georges Adéagbo
- Planung und Realisierung des Rahmenprogramms: Sarah Bergh
Beteiligte Organisation und Gruppen:
ADEFRA e.V., afrika-hamburg.de, Arbeitskreis Panafrikanismus, Berlin Postkolonial e.V., Initiative Schwarze Menschen in Deutschland e.V., [muc] münchen postkolonial, mapping.postkolonial.net, Nord Süd Forum München e.V., Ökumenisches Büro für Frieden und Gerechtigkeit e.V.
Pressemitteilung_DECOLONIZE MUENCHEN
Programmheft DECOLONIZE MUENCHEN